Wissen zum Thema Milchvieh

Wie verändert sich die Milchleistung mit der Grundfutterqualität? 🥛

Die Qualität des Grundfutters ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Milchleistung. Sie bestimmt nicht nur die Energie- und Nährstoffversorgung der Kühe, sondern beeinflusst auch Futteraufnahme, Tiergesundheit und Wirtschaftlichkeit. Doch wie genau wirkt sich hochwertiges Grundfutter auf die Leistung im Tank aus – und was bedeutet das für die tägliche Praxis?

1. Grundfutterqualität als Basis der Milchproduktion 🌾

Hochwertiges Grundfutter hat:

  • eine hohe Verdaulichkeit,

  • einen optimalen Energiegehalt (z. B. 6-7 MJ NEL)

  • und ausreichend Rohprotein.

Diese Eigenschaften sorgen für eine höhere Futteraufnahme und damit eine bessere Versorgung der Kühe.

Studien zeigen: Je besser die Qualität des Grundfutters, desto mehr Milchleistung aus dem Grobfutter – und desto weniger Kraftfutter wird benötigt [1][2][3].

Beispiel:
Wird der Energiegehalt einer Grassilage von 5,7 auf 6,2 MJ NEL erhöht, steigt die Milchleistung bei gleicher Kraftfuttermenge um über 3 kg pro Kuh und Tag [4].


 2. Einfluss auf die Futteraufnahme

Die Schmackhaftigkeit und Verdaulichkeit des Futters entscheiden über die Trockenmasseaufnahme – und damit über die verfügbare Energie für die Milchbildung:

  • Hochwertiges Futter → höhere Aufnahme → mehr Milch

  • Minderwertiges oder verschmutztes Futter → geringere Aufnahme → Leistungseinbruch [3][4][5]

Beispielhafte Unterschiede:
Kühe mit hochwertiger Silage nehmen ca. 1,3 kg TM mehr pro Tag auf als bei minderwertiger Silage [4].


 3. Energieeffizienz und Kraftfuttereinsatz ⚖️

Gutes Grundfutter ermöglicht, den Kraftfutteranteil zu reduzieren – ohne Milchverluste. Das verbessert:

  • die Pansenstabilität

  • die Wirtschaftlichkeit

  • und die Tiergesundheit [1][5]

Praxisbeispiele:

  • Bei 6 MJ NEL/kg TM muss fast 50 % der Ration aus Kraftfutter bestehen, um 8.000 kg Milchleistung zu erreichen

  • Bei 6,6 MJ NEL sinkt dieser Anteil auf ein Drittel [5]

Das zeigt: Grundfutterqualität steuert den Kraftfutterbedarf.


4. Wirtschaftliche Vorteile durch hohe Grundfutterqualität 💰

Betriebe mit besserem Grundfutter erzielen:

  • mehr Milch pro Kuh

  • geringere Futterkosten pro kg Milch

  • höhere Gesamtrentabilität

Untersuchungen zeigen:
Betriebe im oberen Leistungsviertel erzeugen rund 1.160 kg mehr Milch pro Kuh und Jahr aus dem Grundfutter als Betriebe im unteren Viertel [3][6].

Zudem: Weniger Kraftfuttereinsatz bedeutet nicht nur Ersparnis, sondern auch ein stabileres Herdenmanagement [7].


5. Fazit: Qualität zahlt sich aus

Je höher die Grundfutterqualität, desto mehr Milchleistung lässt sich aus dem eigenen Futter generieren.

Vorteile auf einen Blick:

  • Mehr Energie & Nährstoffe → mehr Milch

  • Höhere Futteraufnahme → bessere Versorgung

  • Weniger Kraftfutter nötig → geringere Kosten

  • Gesündere Tiere → weniger Stoffwechselprobleme

Empfehlung:
In Grünlandpflege, Silagequalität und Futteranalytik zu investieren, zahlt sich gleich mehrfach aus – durch Leistung, Gesundheit und Wirtschaftlichkeit.

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