1. Der Kreiselschwader – das meistverbreitete System in Europa

Die Beliebtheit des Kreiselschwaders basiert auf mehreren Faktoren:

✔️ einfache Technik
✔️ einfache Bedienung
✔️ vergleichsweise niedrige Anschaffungskosten
✔️ moderates Gewicht
✔️ breite Modellvielfalt
✔️ seit über 60 Jahren im Einsatz
✔️ jedoch technologisch weitgehend ausgereizt

Der Kreiselschwader arbeitet als kehrendes Verfahren: Das Erntegut wird über den Boden geschoben bzw. gekehrt. Dies beeinträchtigt die Futterqualität, da die Zinken häufig den Boden berühren und Erdanteile sowie Schadbakterien ins Futter einbringen.

Grenzen des Systems:

• Nur Mittel- oder Seitenschwad möglich – Kombilösungen haben sich nicht bewährt

• Geringe Anpassungsfähigkeit bei unterschiedlichen Erträgen: Besonders bei schwachem Aufwuchs entstehen zu leichte Schwade für moderne Erntetechnik

• Nur durch mehrmaliges Schwaden mit dem Seitenschwader kann die Schwadmasse erhöht werden – dies geht zulasten der Futterreinheit

• Problematisch auf unebenen Flächen, bei Neuansaaten oder starkem Steinbesatz

• Bei sensiblen Erntegütern wie Leguminosen entstehen hohe Blatt- und Bröckelverluste – mit entsprechendem Verlust an Proteingehalt

2. Der Bandrechen – für den Hang geeignet ⛰️

Der Bandrechen (auch Heuraupe genannt) wird aufgrund seines geringen Gewichts und des günstigen Schwerpunktabstands häufig in steilem Gelände eingesetzt. Wie der Kreiselschwader kann er das Futter nur in eine Richtung ablegen.

Das System ist:

• relativ leicht

• kurz gebaut

• gut geeignet für Bergtraktoren

Begrenzung: Die Arbeitsgeschwindigkeit ist bauartbedingt niedrig – dadurch ist auch die Flächenleistung eingeschränkt.

3. Der Kammschwader – Nischentechnik mit spezieller Arbeitsweise

Der Kammschwader ist vor allem in nordischen Ländern stärker verbreitet. Durch seine Bauweise nimmt er kaum Fremdkörper oder Steine auf – diese bleiben meist auf dem Feld.

Das Futter wird in einer hebenden, schaufelnden und rollenden Bewegung zum Schwad geformt. Dabei kann es zur Zopfbildung kommen. Der Einsatz am Hang oder in Kurven ist eingeschränkt.

Bei leichten Erntegütern wie Heu oder Stroh ist die Arbeitsgeschwindigkeit niedrig, da das Futter sonst hochgeschleudert wird und Verluste entstehen. Die Bodenanpassung ist durch die Einzelzinken gut, allerdings bleibt der Kamm als Bauteil insgesamt starr.

4. Der Sternradrechen – einfache Technik, aber mit Nachteilen ☀️

Der Sternradrechen (auch Sonnenradrechen) ist technisch sehr einfach aufgebaut und wird über den Bodenkontakt der Sonnenräder angetrieben. Dadurch ist das System besonders kostengünstig – bringt aber auch erhebliche Nachteile mit sich:

• hohe Futterverschmutzung durch Bodenantrieb

• Zopfbildung oft nicht zu vermeiden

• beim Kurvenfahren reduziert sich der Antrieb deutlich

• für feuchtes oder schweres Erntegut ist das System nicht geeignet

5. Der Bandschwader – moderne Technik für sauberes Futter 🚀

Der Bandschwader gewinnt in der Praxis zunehmend an Bedeutung. Er gehört zu den aufhebenden Verfahren – das Erntegut wird nicht über den Boden gezogen, sondern sanft über eine Pick-up aufgenommen. Dadurch ist er besonders geeignet für Futter von höchster Qualität – Schmutzeintrag wird deutlich reduziert.

Stärken des Systems:
✔️ saubere Arbeitsweise – optimal für nährstoffreiche Bestände
✔️ flexible Ablageform: Mitten- oder Seitenschwad durch Bandumlenkung
✔️ optimale Anpassung an jede Ertragslage und Erntegutart
✔️ reduziert Bröckelverluste und verlängert die Lebensdauer nachfolgender Maschinen
✔️ meistert schwierige Bedingungen wie Steinbesatz oder Neuansaaten problemlos
✔️ hohe Arbeitsgeschwindigkeit möglich – bei gleichzeitig geringerer Arbeitsbreite
✔️ lockeres, luftiges Schwad – ideal für Nachtrocknung & Aufnahmeleistung
✔️ extrem flexibel einsetzbar – auch bei wechselnden Einsatzbedingungen